Die Kapelle, die Bildtanne und der Friedhof
Die Waldkapelle nahe des Ruhewaldes
Oberhalb der Wassertretstelle am Waldrand führt ein kleiner Pfad zur Waldkapelle zu Ehren der Muttergottes. Sie entstand 1976/77 auf Initiative der Fußbacherin Frieda Göppert mit Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer und Spender. Den Bau führte der Schwaibacher Zimmermeister Hansjörg Fischer aus. Auf rechteckigem Grundriss erhebt sich wie ein Zelt das Dach, das vom Boden ab steil in die Höhe ragt. Die Chorwand ziert ein vom Zeller Künstler Walter Haaf gestaltetes Glasmosaik sowie ein Kruzifix, das der vormalige Biberacher Pfarrer Henn stiftete.
Die Einweihung der Kapelle fand am 21. Mai 1977 durch Pfarrer Helmut Eberwein statt. Zwei Jahre später erhielt der Zugangspfad einen Kreuzweg, bei dem jeweils zwei Stationen zusammengefasst sind, so dass der sieben Stationen zählt. Ihn schuf wiederum Walter Haaf.



Die "Bildtanne" und die Entstehung des Gewannnamens
Die Bildtanne steht im Gewann Harben links neben dem „Bildtannweg“ im Stadtwald Gengenbach etwa 500 Meter oberhalb des Waldfriedhofes vom Pflegeund Betreuungsheimes. Der Name Bildtanne muss schon sehr alt sein, da bereits der Waldweg seinen Namen von der Tanne hat. Das Holzbild der „Bildtanne“ musste schon zweimal von Tanne zu Tanne wandern, da die jeweiligen Bäume den Gesetzen der Natur folgend aufgrund von Blitzschlag und Dürre abgestorben sind. Nach mündlicher Überlieferung geht der Ursprung der „Bildtanne“, die früher einmal Bildbaum genannt wurde, auf den Dreißigjährigen Krieg zurück. Die Einwohner des damals nur etwa zehn Höfe umfassenden Tales trafen sich bei der Tanne um im Gebet Gott zu bitten, daß er den Krieg und die Pest beenden möge. Mit der Zeit wurde in einer Höhlung der Tanne ein Kreuz und Heiligenbild aufgestellt. Später haben einige christliche Einwohner an der Tanne einen Kasten angebracht in den Heiligenund Muttergottesstatuen gestellt wurden. Besonders in den Zeiten der Not und des Krieges wurde die „Bildtannne“ vielfach aufgesucht, um von Gott und den Heiligen Trost und Hilfe zu erflehen.
Der Waldfriedhof des Pflege- und Betreuungsheimes
Ausschnitt aus „Das unbekannte Kleinod Waldfriedhof des Pflege- und Betreuungsheimes aus einer Aufzeichnung des Heimleiter Hubert Fehrenbach aus dem Jahr 2012":
1874 wurde das Pflegeheim gegründet. Die verstorbenen Bewohner wurden i.d.R. in Gengenbach beerdigt. In der Kreisversammlung vom 1. Oktober 1920 hat ein Abgeordneter aus Gengenbach ausgeführt, „dass die Gräber verstorbener Pfleglinge der Anstalt auf dem Friedhof in Gengenbach in verwahrlostem Zustande seien und einen üblen Eindruck bei den Besuchern des Friedhofes hervorrufen." Schnell wurde daraufhin eine Kommission gegründet, die am 21. Dezember 1920 im Kreistag berichtete, „dass die Mehrzahl der Anstaltsgräber sich noch in gutem Zustande befinden. Da aber der Friedhof in Gengenbach nicht mehr groß genug sein wird, um die Verstorbenen des ganzen Kirchspieles aufzunehmen, was wohl der eigentliche Grund zur Klage des Herrn Abgeordneten war, wird beschlossen einen eigenen Friedhof in der Nähe der Anstalt erstellen zu lassen." Gesagt, getan - am 10. November 1921 räumte die Stadt Gengenbach dem Kreis Offenburg eine persönliche Dienstbarkeit ein, um auf einem ca. 52 ar großen Grundstück auf der Gemarkung Bermersbach einen Friedhof einzurichten und zu unterhalten.